Von Jörg Schäfer

Wirtschaft: Das Rehmer Maschinenbauunternehmen hat die ehemalige Helmerding-Halle an der Königstraße gekauft und weitet seine Produktion aus. Die Auftragsbücher sind bis in den Herbst 2020 gefüllt.

Bad Oeynhausen. Wachstum und Erfolg im Stillen: Ohne die große Aufmerksamkeit zu suchen, hat sich in Bad Oeynhausen in den vergangenen zwei Jahrzehnten eines der nach eigener Aussage technologisch profiliertesten Maschinenbauunternehmen Deutschlands entwickelt. Jetzt geht die „MKM international GmbH“ einen weiteren Schritt, indem sie das Gelände und die Produktionshallen eines benachbarten Maschinenbauunternehmens in Rehme übernimmt. „Unsere Gebäudefront an der Königstraße ist jetzt rund drei Fußballfelder lang“, stellt Firmengründer Michael Köhler sachlich fest.
Knapp vier Millionen Euro investiert MKM in den Kauf und den Umbau der Gebäude des nach Wulferdingsen abgewanderten Pressen-Herstellers Helmerding. „Als feststand, dass unser Nachbar auszieht, habe ich mich sofort um den Kauf der Gebäude bemüht“, erinnert sich Geschäftsführer Michael Köhler und nennt die Gründe: „Die alten Helmerding-Hallen sind sehr gut für uns geeignet, weil dort schon acht große Deckenkräne vorhanden sind“.
Ohnehin platzten die Produktionshallen förmlich aus allen Nähten: „Wir haben aktuell einen Auftragsvorlauf bis weit in den Herbst 2020. Das bedeutet, dass unsere aktuelle Produktionsfläche kontinuierlich voll mit im Bau befindlichen Maschinen ausgelastet ist, und wir bereits einige weitere Interessenten auf die Zukunft vertrösten mussten“.
Wenn der Umbau und die Anpassung der neuen Hallen nach den Sommerferien vollendet sind, verdoppelt sich damit die Produktionsfläche auf rund 10.000 Quadratmeter. „Das wird MKM noch einmal einen deutlichen Wachstumsschub geben.

Erweiterung: Mit nur wenigen Metern Abstand zur MKM-Verwaltung (im Vordergrund) schließt sich die alte Helmerding-Halle an. Nach deren Übernahme erstreckt sich die MKM-Firmenfront über rund 300 Meter entlang der Königstraße in Rehme.                  Foto: MKM

Ich denke in spätestens fünf Jahren werden wir unseren Umsatz und die Zahl der jährlich fertig gestellten MKM-Maschinenstraßen verdoppelt haben“, blickt der Geschäftsführer voller Optimismus in die Zukunft.
Die aktuelle Nachfrage und der Markt gäben dieses Wachstum auf jeden Fall her. „Wir haben uns als technologischer High-End-Anbieter in einem Nischen-Markt positioniert. Was unsere Kunden suchen, sind CNC-gesteuerte Sondermaschinen für die mechanische Bearbeitung von Kunststoff, Leichtmetallen oder auch Holzwerkstoffen“, sagt Köhler. Das Marketing sei dabei sehr einfach: „Unser Kunde tritt in der Regel mit einer Idee an uns heran – und wir setzten diese Idee in die Praxis um“.
Der Anspruch dabei ist es für MKM vor allem, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln, mit denen der Auftraggeber für die nächsten Jahrzehnte gut aufgestellt ist. Bei der Umsetzung baut MKM dabei auf ein eingespieltes Team von rund 60 Mitarbeitern, welche – so Michael Köhler nicht ohne Stolz – die Firmenphilosophie leben und sich nicht nur mit vollem Einsatz, sondern auch mit vielen innovativen Gedanken einbringen. Michael Köhler: „Darum kann ich ohne zu übertreiben sagen: „Industrie 4.0“ ist bei uns schon lange Standard. In vielen Bereichen sind unsere Maschinen schon deutlich weiter“.

Hightech made in Rehme: Michael Köhler (l.), geschäftsführender Gesellschafter von MKM International, wertet mit Bernd Wesemann (Mitte) und Konstrukteur Thorsten Fiedler (r.) die Testläufe einer CNC gesteuerten Stanze aus.

Entsprechend liest sich die Kundenliste des Unternehmens auch wie ein „Who is Who“ der deutschen Automobilindustrie, des Flugzeug- und Fahrzeugbaus oder auch Technologie-Konzerne.

„Aber auch kleine, sehr innovative Tischlereibetriebe fragen bei uns schon einmal an“.
Entsprechend breit gefächert sind auch die Auftragssummen, die sich in den Büchern finden. Michael Köhler: „Das beginnt bei 150.000 Euro und endet derzeit erst bei weit mehr als drei Millionen Euro“. Ausgeliefert werden die MKM-Maschinen aktuell überwiegend noch in Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern, wie Michael Köhler erläutert: „Da wir ohnehin seit Jahren voll ausgelastet sind und Anfragen in die Zukunft verschieben müssen, reicht uns dieser Markt völlig.
Wenn die neue Halle voll in Betrieb ist, werden wir aber möglicherweise unsere Exportaktivitäten steigern und neue Märkte erschließen“.

In der Planungs- und Konstruktionsphase befinden sich derzeit auch zwei Maschinen für den eigenen Bedarf, wie Michael Köhler verrät. „Wir haben eine für die meisten Maschinenbauunternehmen außergewöhnlich hohe Fertigungstiefe. Zum Beispiel stellen wir für viele Maschinen auch selbst die Maschinenbetten her, sind derzeit aber auf eine Länge von vier Metern begrenzt. Mit unseren neuen Eigenbaumaschinen, die gleich im neuen Hallenteil aufgebaut werden, können wir dann Maschinengestelle von bis zu zehn Meter Länge selbst bauen und sind damit noch unabhängiger.“

Quelle: Neue Westfälische / 15.04.19

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